Wir veröffentlichen an dieser Stelle den offenen Brief der Bundesinteressengemeinschaft Regenbogenfamilienfachkräfte (BIG RBBF) an Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP). Zum Internationalen Kindertag am 1. Juni rief die BIG mit ihren Partnerorganisationen, also auch dem LSVD, Minister Buschmann auf, die im Koalitionsvertrag versprochenen Reformen endlich umzusetzen. Anhand von Alltagsbeispielen zeigen wir den Reformbedarf und die notwendigen Lösungen auf – Lösungen, die sich allesamt am Kindeswohl orientieren. Eine weitere Verschleppung stellt einen massiven Verstoß gegen dieses wichtige Leitprinzip dar!
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Regenbogenfamilienkonferenz erfolgreich zu Ende gegangen
Drei spannende Tage voller Spaß, Information, Austausch, Aktivität von Regenbogenfamilien für Regenbogenfamilien und mit vielen Expert*innen sind am Sonntag in Mannheim zu Ende gegangen. Vom 5. bis 7. Mai fand in der Jugendherberge und am IFED auf dem BUGA-Gelände die Regenbogenfamilienkonferenz von LSVD Baden-Württemberg und LSVD Hessen sowie ILSE-Gruppen (Initiative Regenbogenfamilien) in Kooperation mit dem LSVD Bund und dem Queeren Zentrum Mannheim statt.
Unter dem Motto “Familienvielfalt unterm Regenbogen” thematisierte die Konferenz aktuelle rechtliche und gesellschaftliche Veränderungen, bot sowohl Raum für gemeinsame Reflexion und gemeinsames Lernen als auch Zeit, andere Familienkonstellationen kennenzulernen und unsere Vielfalt gemeinsam zu feiern!
Weiterlesen„Eine schöne Bescherung für Regenbogenfamilien?“ Vortrag von Gabriela Lünsmann am 29. Juni bei BerTA
Auf welche Reformen lässt der Koalitionsvertrag der Bundesregierung hoffen?
Als Ende letzten Jahres der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung veröffentlicht wurde, war die Freude groß. Viele Erleichterungen für Regenbogenfamilien sollen kommen. Doch seitdem sind immer noch viele Fragen offen. Was hat sich bis jetzt getan? Welche Reformen werden wirklich umgesetzt? Und wann wird die Stiefkindadoption endlich abgeschafft?
Gabriela Lünsmann, Fachanwältin für Familienrecht und Mitglied im LSVD-Bundesvorstand, wird in einem Input die relevanten Inhalte des Koalitionsvertrages der Ampelkoalition für Regenbogenfamilien skizzieren sowie von aktuellen Entwicklungen und dem Stand der Umsetzungen aus Berlin berichten.
Im Anschluss möchten wir miteinander ins Gespräch kommen, Gabriela Lünsmann
freut sich auf Eure Fragen!
Es ist möglich, sich sowohl über Zoom zuzuschalten, als auch vor Ort dabei zu sein. In beiden Fällen bitten wir um eine Anmeldung unter info@regenbogenfamilien-stuttgart.de.
Wer online dabei sein möchte. erhält rechtzeitig einen Zoom-Link.
Wann und wo:
BerTA, Lange Straße 18, 70174 Stuttgart
29.06.22, 19:30 bis 21 Uhr
Anmeldung unter: info@regenbogenfamilien-stuttgart.de
Finanziert aus Landesmitteln, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat.
Nächste ILSE-Veranstaltung zum Abstammungsrecht am 29. April
Wenn der Alltag mit seinen vielen Verpflichtungen und Herausforderungen zu viel wird, wenn das Gefühl, eine Auszeit „von allem“ zu brauchen, immer drängender wird, dann ist es vielleicht Zeit für eine Kur. Die allermeisten Angebote für Eltern-Kind-Kuren richten sich zwar an alle Familien bzw. Familienformen, allerdings bleibt für die Bedarfe von Regenbogenfamilien leider häufig kein bzw. zu wenig Raum. Sehr erfreulich ist es daher, dass es im Nordseeheilbad Carolinensiel seit einigen Jahren ein Kurangebot speziell für Regenbogenfamilien gibt.
Der Themenabend wird über die Plattform Zoom stattfinden. Anmelden könnt Ihr Euch ab sofort bis spätestens 28.04. per Email an themen.ilse@lsvd.de mit dem Betreff „Themen ILSE April“. Am Veranstaltungstag erhaltet Ihr dann einen Link zum Zoom-Meeting. Eine gesonderte Anmeldebestätigung nach Eingang Eurer Anmeldung wird nicht versendet.
Eine allgemeine Anleitung zum Beitreten eines Meetings auf Zoom findet Ihr hier: https://support.zoom.us/hc/de/articles/201362193-An-einem-Meeting-teilnehmen.
Wir freuen uns auf Euch!
das Themen-ILSE-Team von ILSE BW (Initiative lesbischer und schwuler Eltern in Baden-Württemberg)
LSVD BW begrüßt Entscheidung zum Adoptionshilfegesetz
Das Adoptionshilfegesetz, das lesbische Eltern zusätzlich benachteiligt und diskriminiert hätte, ist vom Tisch. Am Donnerstagabend hat dies der Vermittlungsausschuss zwischen Bundestag und -rat entschieden. Der LSVD Baden-Württemberg begrüßt die Entscheidung. Jetzt muss es allerdings an die Reform des Abstammungsrechts gehen.
Der Vermittlungsausschuss zwischen Bundestag und Bundesrat legte einen Einigungsvorschlag zur Reform des Adoptionsrechts vor, der eine Diskriminierung lesbischer Eltern vermeiden soll.
Neben sicherlich vielen guten Aspekten hätte das sogenannte Adoptionshilfegesetz die Situation von lesbischen Eltern mit Kind oder Kindern verschlechtert, weil diese sich zusätzlich zu den Prüfungen durchs Jugendamt zur Erlangung der Stiefkindadoption noch einer Beratung hätten unterziehen und den Behörden mutmaßlich bis ins Kleinste ihre Lebens- und Einkommensverhältnisse hätten offenlegen müssen. Diese Ungleichbehandlung und Diskriminierung war so nicht hinnehmbar. Während der Mann in einer heterosexuellen Ehe automatisch Vater des in die Ehe geborenen Kindes ist – egal, ob er auch der biologische Vater ist -, muss die Co-Mutter in einem teils langwierigen und unangenehmen Verfahren immer noch ihre “Eignung” als Erziehungsberechtigte beweisen.
Für uns war das Anlass, hier an die baden-württembergische Landesregierung zu appellieren, das Gesetz nicht den Bundesrat passieren zu lassen. Unterstützt wurde dies auch von Queer Grün. Tatsächlich hat der Bundesrat im Juli den Gesetzentwurf gestoppt. „Lesben sind ohnehin dadurch benachteiligt, dass sie in diesen Fällen überhaupt einen Antrag auf Stiefkindadoption stellen und ein umständliches familiengerichtliches Verfahren durchlaufen müssen“, so Baden-Württembergs Sozialminister Manfred Lucha (Grüne). Dazu hatte er im Juli im Bundesrat eine bemerkenswerte Rede gehalten.
Über das vorliegende Gesetz hinaus bleibe die vollständige Gleichstellung lesbischer Paare sein Ziel, so der Sozialminister. Dies sei aber nicht im Adoptionsrecht zu leisten. Dazu bedürfe es einer künftigen Änderung des Abstammungsrechts. Dies ist auch Ziel des LSVD. Das Abstammungsrecht muss dringend reformiert werden, damit eine Stiefkindadoption in Zukunft Geschichte ist. Zwei Entwürfe hierzu, vom Frühjahr 2019 und vom Herbst diesen Jahres, sind versandet. Wir fordern dringend eine Reform des Abstammungsrechts für die Vielfalt heutiger Familienformen. Für das stete Engagement in beiden Angelegenheiten möchte der LSVD BW Lucha seinen Dank aussprechen.
Wie geht es jetzt weiter?
Das Gesetz könnte mit dem neuen Kompromissentwurf noch dieses Jahr abgewickelt werden. Vermutlich geht der Entwurf schon kommende Woche in den Bundestag, wo eine Mehrheit wahrscheinlich ist und könnte dann am 18. Dezember den Bundesrat passieren – mit Zustimmung von Baden-Württemberg.