Projektstudie zum Regenbogenhaus Stuttgart abgeschlossen

Stuttgart braucht ein Regenbogenhaus! – So lautet das Ergebnis der Projektstudie, die 2020/2021 mit Mitteln der Stadt Stuttgart durchgeführt wurde, um die Akzeptanz und den Bedarf eines Regenbogenhauses innerhalb der Stuttgarter LSBTTIQ-Community, aber auch der Stadtgesellschaft, zu evaluieren.

Abschlussbericht zum Regenbogenhaus Stuttgart

Für die Projektstudie wurden mehr als 750 Einzelpersonen und fast 60 Organisationen befragt. Mit mehr als 90% Zustimmung sprachen sie sich für ein Regenbogenhaus in Stuttgart aus. Zudem ist jetzt dokumentiert, wo welcher Bedarf in welchem Bereich besteht – eine umfangreiche Grundlage für die konkrete Planung des Hauses.

Was die Studien-Teilnehmer:innen wollen: ein gut sichtbares und leicht zu findendes Informationszentrum mit niederschwelligem Gastronomieangebot; eine Möglichkeit, sich ohne Konsumzwang aufhalten zu können; ein gut ausgearbeitetes Schutzraumkonzept; Notunterkünfte für Jugendliche und Geflüchtete; Freizeit- und Kulturangebote für Jugendliche und Senior:innen; Lager- und Büroräume für Organisationen, Schulungen und Fortbildungen für Fachpersonal aus diversen Bereichen sowie ein breites Beratungsangebot, inklusive Informationen zu medizinischer Versorgung. Eine besondere Herausforderung wird zudem darin bestehen, das Bedürfnis nach Schutzraum mit dem nach einer höheren Sichtbarkeit von LSBTTIQ im Stadtbild zu lösen. Der Fachbeirat, bestehend aus Expert:innen gesellschaftspolitischer Organisationen und Vertreter:innen
der Fraktionen des Gemeinderats, hat das Ergebnis zustimmend zur Kenntnis genommen und den konsequenten inklusiven Ansatz sowie die Transparenz des Beteiligungsprozesses sehr gelobt.

An der Vision bzw. dem Ziel Stuttgarter Regenbogenhaus haben sich viele Organisationen der Community seit etwa anderthalb Jahren in einer Steuerungsgruppe beteiligt: Neben uns der Weissenburg e.V., die IG CSD Stuttgart, das Frauenberatungs- und Therapiezentrum Stuttgart e.V. Fetz, 100% Mensch, Mission trans* und Maria Flendt. Die Abteilung Chancengleichheit von Frauen und Männern der Landeshauptstadt Stuttgart unterstützt das Projekt.

Zu der Projektstudie wurde ein Abschlussbericht veröffentlicht. Den findet Ihr auf der Projektwebsite www.regenbogenhaus-stuttgart.de oder direkt hier zum Donwload sowie in gedruckter Form bei den Projektpartner*innen.
Vielen Dank an alle, die sich an der Studie beteiligt haben!

Regenbogenhaus Stuttgart: Online-Umfrage gestartet

Die Idee eines Regenbogenhauses in Stuttgart ist nicht neu. Mittlerweile ist jedoch in Zusammenarbeit mit vielen Community-Organisationen in der Stadt eine gemeinsame Vision entstanden. Und mit dem letzten Doppelhaushalt der Landeshauptstadt stehen nun finanzielle Mittel zur Verfügung, um durch eine Machbarkeits-/Projektstudie herauszufinden, ob und in welcher Form ein Regenbogenhaus für Stuttgart sinnvoll ist. Dabei nehmen die Bedarfe und Wünsche der Community in Stuttgart den größten Raum in der Studie ein.

Noch bis zum 31. März 2021 könnt Ihr – sofern Ihr in Stuttgart wohnt – teilnehmen und als Einzelpersonen unsere Online-Umfrage ausfüllen. Wenn Ihr Teil einer Organisation oder Gruppe seid und als solche antworten möchtet: Wir haben einen gesonderten Fragebogen für Organisationen; schreibt uns gerne für den Link und weitere Informationen. Die Kontaktdaten findet Ihr hier.

Vielfältige Sichtweisen und Impulse aus der Umfrage sollen dazu beitragen, dass ein Regenbogenhaus in Stuttgart ein attraktiver Ort für viele Menschen und Gruppen wird. Wir wünschen uns einen offenen Ort der Begegnung, des Austauschs, der vielfältigen Kultur und kurzer Arbeits- und Kommunikationswege für haupt- und ehrenamtlich Engagierte, einen diskriminierungsfreien Raum, an dem Inklusion und Barrierefreiheit selbstverständlich sind und der gleichzeitig persönliche Beratung und verlässlichen Schutz anbietet. Das Regenbogenhaus soll einen Beitrag leisten, Stuttgart als weltoffene, solidarische und vielfältige Stadt mit Mut und Engagement weiter voranzubringen und den Dialog und die Begegnung mit der Stadtgesellschaft fördern. Wir freuen uns über alle Beiträge!

Das folgende Video erklärt kurz und anschaulich, worum es uns geht:

Die Abteilung Chancengleichheit von Frauen und Männern der Landeshauptstadt Stuttgart unterstützt dieses Projekt. Wir sind Teil der Steuerungsgruppe, die dieses Projekt vorantreibt und koordiniert. Sie besteht derzeit aus:

Fetz Frauenberatung e.V.IG CSD Stuttgart e.V.
LSVD Baden-Württemberg e.V.
Maria Flendt
Projekt 100 % MENSCH gUG
Weissenburg e.V.

Durch einen geplanten „Beirat Regenbogenhaus“ sollen alle relevanten Akteure – Community, Stadtverwaltung, Stadtpolitik – bei der Weiterentwicklung des Regenbogenhauses teilhaben und gemeinsam ein sichtbares Zeichen für Akzeptanz und Vielfalt in Stuttgart setzen.

Aktuelles auf der Website Regenbogenhaus Stuttgart

LSBTTIQ Landing Page der Stadt Stuttgart

Wahlcheck der Community zur OB-Wahl in Stuttgart am 8.11.2020 & 29.11.2020

Oberbürgermeister*in-Wahl in Stuttgart

Update: Es geht in Stuttgart in den 2. Wahlgang am 29.11.2020. Auch wenn nicht mehr alle Kandidat*innnen sich erneut zur Wahl stellen, sind die Fragen und Antworten nach wie vor aktuell.

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Am 8. November 2020 wählt Stuttgart eine*n neue*n Oberbürgermeister*in. Die Vereine und Institutionen der queeren Community haben sich zusammengetan und alle Kandidierenden um die Beantwortung eines gemeinsam erarbeiteten Fragenkatalogs gebeten. 

Die Stuttgarter LSBTTIQ-Community hätte gerne eine öffentliche Diskussion zur anstehenden Wahl durchgeführt. Leider ließ sich dies unter Pandemie-Bedingungen nicht realisieren.

Ersatzweise haben sich Weissenburg e.V.LSVD Baden-Württemberg e.V, IG CSD Stuttgart e.V., das Frauenberatungs- und Therapiezentrum Fetz e.V.Mission trans* und das Projekt 100% Mensch zusammengesetzt und einen Fragenkatalog (pdf, 180 KB) mit für die Community essenziellen Themen der nächsten acht Jahre entwickelt. Wir haben die Kandidat*innen gebeten, die Fragen schriftlich zu beantworten.

Unser gemeinsames Anliegen ist es, die Positionen und Haltungen der Kandidat*innen transparent zu machen und so den Wahlberechtigten und Interessierten in Stuttgart Hilfen für die eigene Wahlentscheidung zu bieten.

Alle 14 Kandidat*innen für das Oberbügermeister*in-Amt haben wir angefragt, zwölf haben uns geantwortet.

Bei der Reihenfolge der Darstellung haben wir uns für die des amtlichen Stimmzettels entschieden.

–> Hier nun alle eingegangenen Antworten der Kandidat*innen in einer Übersicht (pdf, 280 KB).

Hier sind wir beim CSD-Kulturfestival mit dabei

Leider findet auch der CSD in Stuttgart dieses Jahr nicht in gewohnter Form statt. Dennoch Vielfalt verstärken und sichtbar sein trotz Corona – da sind wir natürlich dabei! Wir machen selbst eine Veranstaltung und diskutieren bei zwei anderen im Rahmen des Kulturfestivals mit.

Am Dienstag, den 21. Juli, sind wir von 20:30 bis 22 Uhr beim Talk „Partnerstadt und Partnerschaft – Zur Lage der queeren Community in Polen“ von 100% Mensch dabei. Seit 2015 hat sich die Lage von queeren Menschen in Polen dramatisch verschlechtert. Ein Drittel des Landes hat sich zu sogenannten LGBTI-freien Zonen erklärt. Ein Bürgerreferendum, welches die Sexualaufklärung für unter 18-Jährige verbieten möchte, hat die erste parlamentarische Hürde genommen. Drangsalierungen, verbale Attacken gegen LSBTTIQ* und gewalttätige Angriffe auf Pride-Veranstaltungen zeigen, wie gefährlich die Lage für queere Menschen in vielen Regionen Polens geworden ist.Im Zuge der CSD-Kulturtage plant das Projekt 100% MENSCH eine Diskussionsveranstaltung zur Lage der queeren Community in Polen. Hierbei soll insbesondere die Lage in den Partnerstädten beleuchtet werden und die Frage diskutiert werden, welche Möglichkeiten Community, Verwaltung und Politik haben, um die queere Community in Polen zu unterstützen. Welche Hebel gibt es? Ist es sinnvoll Partnerschaften aufzulösen? Wie können wir die Community vor Ort stärken? Welche Bedeutung haben Städtepartnerschaften für den europäischen und internationalen Zusammenhalt und die Zivilgesellschaft? Um uns ein aktuelles Bild zur Lage in Polen machen zu können, haben wir im Vorfeld ein Interview mit der Equality Factory Lodz geführt. Dieses wird während der Veranstaltung gezeigt. 

Teilnehmende: Beatrice Olgun-Lichtenberg, Abteilung für Chancengleichheit von Frauen und Männern, Landeshauptstadt Stuttgart
Sören Landmann, LSBTI-Beauftragter der Stadt Mannheim, Urban Beckmann, Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), Kerstin Fritzsche, LSVD Baden-Württemberg e.V., sowie jemand von der Equality Factory Lodz. Auch diese Veranstaltung findet im Gerber statt.

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