Wir trauern um Joachim Stein

Wir sind schockiert über den viel zu frühen Tod des Urgesteins der Stuttgarter Community. Am vorletzten Montag haben wir erfahren, dass unser Mitstreiter, Freund und Wegbegleiter Joachim Stein plötzlich verstorben ist. Der Vorstand ist schockiert und in tiefer Trauer. 

Wörter können eigentlich kaum ausdrücken, was Joachim für die Stuttgarter Community getan und bedeutet hat. Auch wir, der LSVD Baden-Württemberg, haben ihm an unserer Seite sehr viel zu verdanken. Joachim fehlt schon jetzt – die Lücken, die er hinterlässt, werden kaum zu füllen sein.

Joachim Stein ist am Sonntag gestorben, als die Weissenburg eigentlich ihren 27. Geburtstag feiern wollte. Er wurde 63 Jahre alt. „Steini“ war Gründungsmitglied des queeren Zentrums in Stuttgart und der Initiativgruppe Homosexualität e.V., der ersten queeren Selbsthilfe-Gruppe in Stuttgart. Die Liste seiner Aktivitäten und Ehrenämter der letzten mehr als 40 Jahre ist lang: Überall, wo es um queeres Leben und Gleichberechtigung in Stuttgart ging, war Joachim aktiv.
Zudem war er u.a. zusammen mit uns Gründungsmitglied des Netzwerkes LSBTTIQ Baden-Württemberg, nachdem der Aktionsplan „Für Akzeptanz und gleiche Rechte“ im Land eingesetzt wurde, und einer Initiative für ein Regenbogenhaus in Stuttgart, dessen Realisierung Joachim nun leider nicht mehr miterleben kann.

Joachim hatte stets ein offenes Ohr für Rat und Tat, immer den Blick auf die Gemeinschaft, und durch seine ruhige, überblickende Art war er oft der Anker auch in manch hitziger kommunalpolitischer Debatte. Er hat Dasein und Bild der Community in der Landeshauptstadt maßgeblich geprägt. Der LSVD BW wird sich dafür einsetzen, sein Erbe und seine Vorhaben weiterzutragen.

In tiefer Trauer, der Vorstand:
Brigitte Aichele-Frölich
Katharina Binder
Ulrike Goth
Kerstin Rudat
Dr. Anne Steiner

„One Love Kaffee“ für Vielfalt und Toleranz

Die Stiftung Lebenshilfe Zollernalb hat anlässlich der Erfahrungen und Geschehnisse rund um die WM in Katar einen Kaffee kreiert, der die Themen Toleranz und Vielfalt sichtbar machen soll. Von jeder verkauften Packung profitiert auch der LSVD Baden-Württemberg. Gemeinsam stehen wir ein gegen jegliche Form von Diskriminierung.

Weiterlesen

Lies mal queer! – Bücherkoffer bei BerTA

Ab sofort gibt es unter dem Motto „Lies mal queer!“ bei BerTA Bücherkoffer für soziale und öffentliche Einrichtungen zum Ausleihen. Zentrale Themen sind verschiedene Familienformen, Regenbogenfamilien, Geschlechterrollen und Akzeptanz der Unterschiedlichkeit von Menschen und Lebensweisen.

Rebecca und Mathias vom BerTA-Team haben queergelesen.

Insgesamt gibt es sechs Koffer: vier Koffer für das Kita-Alter (ca. 3 bis 6 Jahre) und zwei Koffer für das Grundschulalter (ca. 6 bis 10 Jahre). Die Koffer können von sozialen und öffentlichen Einrichtungen wie Kitas, Beratungsstellen, Grundschulen, Tageseltern, Bibliotheken, Jugendhäusern etc. kostenfrei für einen Zeitraum von bis zu zwei Wochen ausgeliehen werden.

Zentrale Themen sind verschiedene Familienformen, Regenbogenfamilien, Geschlechterrollen und Akzeptanz der Unterschiedlichkeit von Menschen und Lebensweisen. In jedem Koffer findet sich auch eine Auswahl an fremdsprachigen Büchern und Sachbüchern für Fachkräfte. Pro Koffer sind es ca. 30 Bücher.

Einrichtungen können einen Koffer ausleihen, damit die Fachkräfte diese zusammen im Team anschauen. Die Bücher können den Kindern auch gerne vorgelesen werden. Es kann auch eine Veranstaltung für Eltern und Angehörige organisiert werden, um ihnen Anregungen für neue Bücheranschaffungen zu geben. Neben den Bücherkoffern bietet BerTA Fortbildungen und Workshops in Einrichtungen für Fachkräfte an, um Wissen zu vertiefen und konkrete Fragen zu klären.

Ziel ist es, dass sich die Lebensrealität von Kindern aus Regenbogenfamilien in den Bücherregalen ihres Umfelds abbildet, um die Identitätsfindung zu unterstützen. Auch Kinder aus heteronormativen Familien profitieren und lernen durch das Zeigen diverser Lebensweisen. In den Koffern finden sich eine Auswahl an Büchern, die das Thema Vielfalt kindgerecht aufgreift. Teilweise wird die Thematik explizit erwähnt, teilweise tritt sie selbstverständlich in der Rahmenhandlung der Bücher auf. Wir wünschen uns, dass Einrichtungen durch die Koffer und den Austausch im Team dazu angeregt werden, ihre Regale mit neuen Büchern vielfältig und divers zu gestalten.

Finanziert aus Landesmitteln, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat. Die Mittel für die Bücherkoffer stammen aus dem Aktionsplan „Für Akzeptanz & gleiche Rechte“ des baden-württembergischen Sozialministeriums.

Details: Zum Ausleihen kann ein Termin per Mail unter info@regenbogenfamilien-stuttgart.de oder per Telefon (0711-95 35 7521) vereinbart werden. Die Koffer werden bei BerTA in der Langen Straße 18 in Stuttgart nach Absprache abgeholt und dorthin auch wieder zurückgebracht.

Diskriminierungsschutz umsetzen – jetzt!

Für ein wirksames Antidiskriminierungsgesetz in Baden-Württemberg

Mit dem Aufruf „Diskriminierungsschutz gewährleisten – die Schutzlücke schließen“ hat im März 2021 ein breites gesellschaftliches Bündnis von Vereinen, Gewerkschaften, Betroffenenorganisationen, Berufs- und Wohlfahrtsverbänden sowie Religionsgemeinschaften die bestehenden Lücken im Diskriminierungsschutz im Bereich des öffentlichen Rechts kritisiert und ein Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) für Baden-Württemberg gefordert. Ein LADG würde auch in öffentlichen Stellen – vom Bildungsbereich über Behörden bis hin zur Landespolizei – denselben Diskriminierungsschutz gewährleisten, der bereits im Arbeits- und Zivilrecht besteht. Mit unserem Positionspapier fordern wir nun von der Landesregierung, den Koalitionsvertrag in dieser Hinsicht vollumfänglich umzusetzen.

Ein gut ausgearbeitetes LADG wäre ein Meilenstein für Baden-Württemberg. Um einen umfassenden Diskriminierungsschutz zu gewährleisten, braucht es weitergehende Maßnahmen. Wir wünschen uns ein Land, in dem Diskriminierung proaktiv entgegengewirkt wird, in dem Menschen, die diskriminiert werden, auf eine starke Landesgesetzgebung vertrauen und sichere Strukturen vorfinden können, die sie bei der Rechtsdurchsetzung wirkungsvoll unterstützen. Allen Menschen muss im Rahmen des LADG der gleiche Diskriminierungsschutz gewährleistet werden, welcher bereits im Arbeits- und Zivilrecht vorhanden ist.

Wer ist „Wir“? Der LSVD BW gehört zu einem breiten gesellschaftlichen Bündnis von Vereinen, Betroffenenorganisationen, Gewerkschaften, Berufs- und Wohlfahrtsverbänden sowie Religionsgemeinschaften, denn nur ein Prozess, der die Stimmen von zivilgesellschaftlichen Akteur*innen, Beratungsstellen und Betroffenenverbänden einbezieht, garantiert ein LADG, das an den Bedürfnissen der Betroffenen orientiert ist. Wir fordern ein wirksames Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) für Baden-Württemberg. Die Forderungen im Einzelnen finden Sie in unserem Positionspapier.

Weitere Mitstreiter*innen erwünscht! Hier können Sie als Einzelperson oder als Organisation mitzeichnen.

Save the date: Regenbogenfamilienkonferenz 5.-7. Mai 2023 in Mannheim

Wir freuen uns, Euch schon jetzt die Regenbogenfamilienkonferenz 2023 in Mannheim anzukündigen! Merkt Euch den Termin bitte vor. Die Regenbogenfamilienkonferenz 2023 kann nur stattfinden, wenn die beantragten Fördergelder genehmigt werden. Wir hoffen, dass wir die Konferenz mit Unterstützung der Länder, Stiftungen und weiterer Partner*innen realisieren können.

Regenbogenfamilienkonferenz 2023

Um auf dem Laufenden zu bleiben, empfehlen wir Euch die Anmeldung zu unserem Newsletter oder Ihr schaut ab und zu nach auf unserer Landing Page für die Veranstaltung, die wir eingerichtet haben.