Aktionsplan für Toleranz und Gleichstellung

17.06.2015 Baden-Württemberg steht für Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt ein

 

Allgemeine Information zum Aktionsplan „Akzeptanz & gleiche Rechte“

Worum geht es?
Ziel der grün-roten Landesregierung ist, dass in einem landesweiten Aktionsplan „Für Akzeptanz & gleiche Rechte Baden-Württemberg“ Konzepte entwickelt werden, um Diskriminierungen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgender, intersexuellen und queeren Menschen (LSBTTIQ) abzubauen damit Baden-Württemberg zum Vorreiter für gesellschaftliche Offenheit und Vielfalt wird. Das federführende Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg koordiniert die Erstellung des Aktionsplans. Wissenschaftliche wird der Prozess durch die FamilienForschung Baden-Württemberg begleitet.

 Für wen erstellen wir den Aktionsplan „Für Akzeptanz & gleiche Rechte Baden-Württemberg“ und warum binden wir Sie ein?

Durch die Sichtbarmachung von Diskriminierung und den davon betroffenen Menschen stoßen wir die Diskussion an, in welcher Gesellschaft wir leben möchten. Letztlich profitieren alle Bürgerinnen und Bürger von einer diskriminierungs- und angstfreien Gesellschaft. Daher brauchen wir einen breiten gesellschaftlichen Konsens, dass sexuelle Vielfalt und geschlechtliche Identität akzeptiert wird und hierfür steht der Aktionsplan. Damit das alles keine theoretische Diskussion bleibt, müssen wir dafür sorgen, dass das im Alltag auch gelebt wird. Hierfür brauchen wir SIE – die Akteure vor Ort.

 Was wollen wir mit dem Aktionsplan „ Für Akzeptanz & gleiche Rechte Baden-Württemberg“ erreichen?

Das grundlegende Ziel des Aktionsplans ist es, die bestehenden Diskriminierungsbereiche von LSBTTIQ-Menschen aufzudecken und für deren tatsächliche Gleichstellung in unserer Gesellschaft zu werben. Die bestehenden strukturellen Benachteiligungen sollen dabei durch koordinierte Maßnahmen gezielt abgebaut und die bereits laufenden Aktivitäten und Initiativen für mehr Gleichstellung sowohl auf Landes- wie auch kommunaler Ebene bekannter gemacht werden. Indem wir den Dialog zwischen Verwaltung, Politik, Community und Praxis fördern, können Vorbehalte weiter abgebaut und LSBTTIQ-Menschen als wertgeschätzter Teil der Gesellschaft sichtbar werden.

Wie wollen wir den Aktionsplan erstellen?

Um die Akzeptanz sexueller Vielfalt und geschlechtlicher Identität zu erhöhen und bestehende Benachteiligungen abzubauen, bedarf es zunächst einer systematischen Analyse der Ausgangssituation. In dieser werden u.a. die wesentlichen wissenschaftlichen Daten zur Lebenssituation von LSBTTIQ-Menschen zusammengestellt und ausgewertet.

Das Herzstück  des Aktionsplans ist jedoch die breit angelegte Beteiligung der LSBTTIQ-Menschen sowie die Vernetzung mit vielen weiteren gesellschaftlichen Akteuren im Rahmen der vier regionalen Beteiligungsworkshops (Einladung Beteiligungsworkshop 20.11.2013 Stuttgart, Ulm am 17.1.2014, Freiburg am 23.1.2014 und Mannheim 08.2.2014).

Faltblatt_Beteiligungsworkshop_Aktionsplan_Akzeptanz_2013 Stuttgart
Plakat_Beteiligungsworkshop_Stuttgart

Auf diesen Beteiligungsworkshops erarbeiten LSBTTIQ-Menschen gemeinsam mit Vertreter/innen der Landesministerien, Kommunen, relevanten gesellschaftlichen Akteuren und interessierten Bürger/innen Hauptdiskriminierungsbereiche, Maßnahmen zur Beseitigung und notwendige Veränderungen. Die Erarbeitung erfolgt in Kleingruppen mit Themenschwerpunkten. Da die Ergebnisse in den Aktionsplan der Landesregierung einfließen, haben die Teilnehmenden die Chance, sich aktiv an dem politischen Prozess zu beteiligen.

Parallel zu den Beteiligungsworkshops findet ab dem 20. November 2013 bis Februar 2014 eine anonyme Onlinebefragung zur Lebenssituation von LSBTTIQ-Men­schen in Baden-Württemberg statt. Neben Fragen zur sexuellen und geschlechtlichen Identität werden beispielsweise Erfahrungen als Jugendlicher oder Regenbogenfamilie, in der Schule, bei der Arbeit und mit der Polizei erfasst. Die Ergebnisse dieser Onlinebefragung fließen ebenfalls in die Erstellung des Aktionsplans „Für Akzeptanz & gleiche Rechte Baden-Württemberg“ ein.

Wen wollen wir in die Erstellung des Aktionsplans einbinden?

Um die tatsächliche Lebenswirklichkeit abzubilden, binden wir von Anfang an die Community der lesbischen schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgender, intersexuellen und queeren Menschen in die Erstellung des Aktionsplans ein. Damit das „Gesagte“ auch „gehört“ wird, werden zu den Beteiligungsworkshops alle Landesministerien, Kommunen, Bildungseinrichtungen, soziale und kulturelle Einrichtungen, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen, relevante gesellschaftliche Akteure wie Vereine, Kirchen, Verbände, Wissenschaft und Forschung sowie alle interessierte Bürgerinnen und Bürger Baden-Württembergs eingeladen.

Bis wann soll der Aktionsplan erstellt sein?

Die Erstellung des Aktionsplans wird Ende 2014 abgeschlossen sein, wobei ein Teil der darin enthaltenen Maßnahmen zum Abbau von Diskriminierung bereits umgesetzt sein wird.

Quelle: Sozialministerium Baden-Württemberg, Oktober 2013

 

 

Die Fraktion der Grünen hat sich in einer Anhörung am 20.04.2012 ein Bild von den Forderungen der Baden-Württembergischen Organisationen zum Thema:

Toleranz und Gleichstellung – gegen Homo- und Transphobie  gemacht.
Hier sind der  LSVD Forderungskatalog 20.04.2012.